Das Research Institute – Digital Human Rights Center veröffentlicht ein Whitepaper zum Thema Geschäftsführer-Haftung und Identitätsmanagement
Die Feststellung der Identität von Personen, wie Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern, spielt für Unternehmen in verschiedener Weise eine wichtige Rolle. Unter Anwesenden häufig kein praktisches Problem, kann dies im digitalen Geschäftsverkehr nach wie vor zur Herausforderung werden. Insbesondere gilt es, ein ausreichendes Maß an Authentizität oder Nichtabstreitbarkeit zu erreichen, ohne Kundinnen und Kunden zu überfordern oder abzuschrecken, wobei anzumerken ist, dass bei Standard-Transaktionen die tatsächliche Identität der Kundinnen und Kunden meist eine untergeordnete Rolle spielt, da nach Zahlungseingang kein nennenswertes Risiko mehr besteht. Notwendigkeiten für starke elektronische Identitäten sind also möglicherweise nicht so häufig, aber vielfältig, und ebenso vielfältig sind die Identitätsmanagementsysteme, die man dafür heranziehen kann.
Philipp Poindl und Walter Hötzendorfer vom Research Institute haben sich mit dieser Thematik aus der Perspektive von GmbH-Geschäftsführer*innen und deren interner Haftung beschäftigt. In Form eines Whitepapers machen sie ihre Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zugänglich. Das Whitepaper steht unten zum Download bereit.
Darin werden die Grundlagen der Geschäftsführerhaftung analysiert und es wird untersucht, welche rechtlichen Vorgaben es in diesem Zusammenhang in Bezug auf elektronische Identitäten gibt. Das Whitepaper kommt zum Ergebnis, dass sich der Rechtslage zwar nur wenig konkrete Vorgaben entnehmen lassen, es jedoch sehr wohl zu einer Haftung der Geschäftsführung kommen kann, wenn eine Gesellschaft kein der Gesamtsituation angemessene Identitätsmanagement einsetzt. Welche Risiken vorliegen und welches System bzw. welche Maßnahmen demnach adäquat sind, ist im Wesentlichen vom Einzelfall abhängig. Analysiert wird, welche Faktoren bei einer solchen systematischen Einzelfallbeurteilung zu berücksichtigen sind.
Das Whitepaper wurde aus den Mitteln des Wirtschaftsportalverbund – Verein zur Entwicklung und Organisation föderierter Identitätsmanagementsysteme finanziert. Das Research Institute bedankt sich für die Zusammenarbeit.