Projektvorstellung Aufklärung 4.0 beim Konsumentenpolitischen Forum 2025 im Sozialministerium
Am 15. Und 16. Mai 2025 fand die 20. Ausgabe des Konsumentenpolitischen Forums in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMASGPK) statt. Bei der Veranstaltung war neben Organisationen mit Verbraucherschutzbezug auch das Research Institute (RI) mit einem Beitrag vertreten.
Rückschau der Veranstaltung
Nach einer Eröffnung durch Frau Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig und einleitende Worte des Sektionsleiters Ulrich Herzog und der Gruppenleiterin Ruth Enthofer-Stoisser, wurden diverse Aspekte des Verbraucherschutzes durch Fachvorträge von Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen beleuchtet. Die Beiträge thematisierten zentrale Herausforderungen und Entwicklungen in der Verbraucherpolitik, unter anderem Werbung im Lebensmittelbereich, den Einsatz künstlicher Intelligenz und Schuldenberatung. Die Jubiläumsveranstaltung schuf dabei einen Rahmen für konstruktiven Dialog und fachlichen Austausch, der die Vernetzung von Stakeholdern in diesem Bereich intensivierte.
RI-Beitrag zu Künstlicher Intelligenz im Verbraucherkontext
Unsere Expertin, Madeleine Müller, widmete sich in ihrem Vortrag der Relevanz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag von Verbraucher*innen und ging dabei insbesondere auf deren Rolle in Entscheidungsfindungsprozessen von Unternehmen ein. In ihrer Präsentation betonte sie die Bedeutung erklärbarer und nachvollziehbarer Entscheidungen als zentrale Säule für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI durch Unternehmen, wodurch wiederum das Vertrauen von Verbraucher*innen gestärkt wird.
Artikel 86 AI Act als Rechtsschutzinstrument
Von großer Wichtigkeit in diesem Zusammenhang ist das Recht auf Erklärung gemäß Artikel 86 AI Act, wodurch von Hochrisiko-KI-Entscheidungen betroffenen Personen das Recht zugestanden wird, eine klare und aussagekräftige Erklärung über die Rolle des KI-Systems im Entscheidungsprozess und der wichtigsten Elemente der Entscheidung zu verlangen. Dies ermöglicht es, die Rechtmäßigkeit von Entscheidungen überprüfbar zu machen und gibt Betroffenen ein Werkzeug in die Hand, um darauf basierende Folgerechte durchzusetzen, wodurch Fairness und Rechtsschutz im digitalen Zeitalter gestärkt werden.
Projektvorstellung „Aufklärung 4.0“
Zum Abschluss verwies sie auf das erst kürzlich erfolgreich abgeschlossene Projekt „Aufklärung 4.0 – Entscheidungen der KI als Mensch verstehen“, in dessen Rahmen das Recht auf Erklärung nach Art 86 AI Act genauer untersucht und praktische Empfehlungen für Unternehmen und Betroffene im Umgang mit diesem erarbeitet wurden (wir berichteten). Das Projekt wurde vom BMASGPK in Auftrag gegeben und die Schlüsseldokumente stehen auf dessen Webseite zum Download bereit.
Mehr Informationen über das Konsumentenpolitische Forum 2025 finden sich zudem hier.