Federated Learning und Diabetesforschung: Horizon-Projekt „dAIbetes“ in Innsbruck mit RI als Projektpartner angelaufen

Am 22. und 23. Jänner 2024 fiel der Startschuss für das wegweisende Horizon-Projekt „dAIbetes“, im Rahmen dessen sich die Projektpartner unter der Leitung von Prof. Jan Baumbach von der Universität Hamburg in Innsbruck versammelten, um das Projekt offiziell zu starten und mit der konzeptuellen Arbeit zu beginnen. Dieses von der EU geförderte Vorhaben versammelt Expert*innen aus aller Welt, um die Typ-2-Diabetes Forschung mit Ansätzen der Künstlichen Intelligenz zu verknüpfen und damit auf eine neue Ebene zu heben.

Typ-2-Diabetes als Herausforderung im Fokus

Weltweit leidet fast jede*r zehnte Erwachsene an Typ-2-Diabetes, wodurch die Entwicklung von personalisierten Behandlungsansätzen immer mehr an Relevanz gewinnt. Doch während Gesundheitsdienstleister immer effektiver auf Diabetes-Risikofaktoren (z.B. Ernährung oder Bewegung) einwirken können, mangelt es immer noch an klaren Richtlinien für die prognostizierten Ergebnisse spezifischer Behandlungen bei individuellen Patient*innen.

„Federated virtual twin models“ als Wegbereiter für den Datenschutz

Das „dAIbetes“-Projekt setzt an diesem Punkt an und widmet sich der Erforschung des Einsatzes von „virtual twins“ als innovative Prognoseinstrumente für ein personalisiertes Krankheitsmanagement. Da das Training dieser Modelle jedoch ein datenintensives Unterfangen ist und damit direkt in den Anwendungsbereich der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) fällt, werden im Rahmen des Projekts datenschutzfreundliche Techniken wie „Federated Learning“ in den Mittelpunkt gestellt. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es eine effektive Nutzung von Big Data bei gleichzeitigem Schutz sensibler Patient*innendaten ermöglicht, was im soeben erfolgreich abgeschlossenen Vorgängerprojekt FeatureCloud unter Beteiligung des RI belegt werden konnte. Das „dAIbetes“-Projekt baut daher auf dieser Technologie auf, um eine föderierte Gesundheitsdatenplattform für die klinische Anwendung der ersten international trainierten „federated virtual twin models“ mit dem primären Ziel der personalisierten Vorhersage von Behandlungsempfehlungen und -ergebnissen zu entwickeln.

Globales Konsortium und Projektziele

Das Konsortium hinter „dAIbetes“ vereint Expertise in den Bereichen künstliche Intelligenz, Softwareentwicklung, Cybersicherheit und Diabetesforschung sowie -behandlung. Dem Research Institute – Digital Human Rights Center kommt dabei insbesondere mit seiner Kompetenz im Datenschutzrecht, in der Durchführung von Folgenabschätzungen, im KI-Recht und in der Ethik eine wichtige Rolle innerhalb des Projekts zu.
Das übergeordnete Ziel des Projekts ist es, durch die Einbeziehung all dieser Kompetenzen ein Modell für eine personalisierte Vorhersage der Behandlungsergebnisse bei Typ-2-Diabetes unter Wahrung des Datenschutzes zu entwickeln und damit den Widerspruch zwischen Datenschutz und Big Data in der länderübergreifenden Diabetesforschung aufzulösen.

Kick-off in Innsbruck: Gemeinsam in die Zukunft der Diabetesforschung

Zum offiziellen Kick-off fanden sich die Projektpartner*innen von 22. bis 23. Jänner 2024 in Innsbruck ein. Im Rahmen eines zweitägigen Workshops wurden Ideen ausgetauscht, intensiv diskutiert und ein gemeinsamer Ansatz für die erfolgreiche Projektabwickelung entwickelt, womit ein wichtiger Schritt in Richtung der Verwirklichung der Projektziele gesetzt wurde. Wir freuen uns daher auf eine vielversprechende Zusammenarbeit mit allen Partnerorganisationen und darauf, in den kommenden Jahren einen bedeutenden Beitrag zu diesem spannenden Forschungsfeld zu leisten.