KI in der Verwaltung: Spannungsfelder zwischen Innovation und Transparenz

Künstliche Intelligenz (KI) und insbesondere das Machine Learning (ML) haben längst Einzug in die Verwaltung gehalten. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der Optimierung von Prozessen bis hin zur Entscheidungsunterstützung. Doch hinter den verheißungsvollen Möglichkeiten verbirgt sich auch eine komplexe Problematik: die Black-Box-Eigenschaft von Machine-Learning-Systemen.

Heute am 21. März 2024 erschien die Doktorarbeit von David M. Schneeberger mit dem Titel “Machine Learning in der Verwaltung: Rechtsfragen der Black-Box-Problematik”.

Inhalt

Die Black-Box-Problematik ist ein zentrales Thema dieser Arbeit. In Machine Learning Systemen bleibt oft der Entscheidungsprozess und die Gründe hinter einer Entscheidung undurchsichtig. Diese Intransparenz steht im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Prinzipien, die eine Begründungspflicht und Auskunftsrechte vorsehen. Diese Diskrepanz zwischen Innovation und Transparenz bildet das Kernstück der Untersuchung.

Die Monografie von David M. Schneeberger bietet einen umfassenden Blick auf die damit verbundenen Rechtsfragen. Durch einen rechtsinformatischen Ansatz werden verschiedene rechtliche Aspekte beleuchtet. Besonders hervorgehoben werden dabei das Datenschutzrecht sowie das Verfassungs- und Verwaltungsrecht. Auch die potenzielle Problematik algorithmischer Diskriminierung wird eingehend untersucht.Weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Diskussion über den möglichen Beitrag des Artificial Intelligence Acts zur Lösung dieser Problematik. Dieser Gesetzesentwurf skizziert Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI in der EU und könnte somit auch für die Verwaltung wegweisend sein.

Ziel der Arbeit ist es, konstruktive Ansätze zur Auflösung des Spannungsverhältnisses zwischen Innovation und Transparenz aufzuzeigen. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist beispielsweise der Einsatz von explainable AI, also von KI-Systemen, deren Entscheidungsprozesse nachvollziehbar und transparent sind.

Insgesamt liefert das Buch von David M. Schneeberger einen wichtigen Beitrag zur Debatte über den Einsatz von KI in der Verwaltung. Es bietet nicht nur eine fundierte Analyse der rechtlichen Herausforderungen, sondern regt auch dazu an, über mögliche Lösungsansätze nachzudenken. Somit ist es nicht nur für Juristinnen und Juristen, sondern auch für alle Interessierten an der Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft von großem Interesse.

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Machine Learning in der Verwaltung – Rechtsfragen der Black-Box-Problematik erschien im Verlag Österreich und ist dort um 139,-€ käuflich erwerbbar.

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Künstliche Intelligenz

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Vor Ort:
6. Juni 2024 – 09:00-13:00