Das Research Institute ist Teil eines Konsortiums, das für das Bundesministerium für Justiz (BMJ) eine technische Lösung zur quantitativen Erhebung und Bewertung von demokratiegefährdenden Inhalten, Hass im Netz und Radikalisierung entwickelt.
Im Internet kursieren Unmengen an toxischen oder juristisch relevanten Inhalten, die zur Radikalisierung beitragen und auch in Gewalthandlungen münden. Das dramatischste Beispiel ist die Hasskampagne, die Anfang 2021 zur Erstürmung des US-Kapitols geführt hat. Je früher solche Inhalte erkannt und richtig bewertet werden, desto effizienter kann der Rechtsstaat gegensteuern.
Im Rahmen des Forschungsprojekts RAIDAR (Rapid Artificial Intelligence based Detection of Aggressive or Radical Content on the Web) wird eine IT-Plattform für das österreichische Justizministerium zur vereinfachten Auswertung großer Datenmengen hinsichtlich strafrechtlich relevanter Bestimmungen entwickelt werden.
RAIDAR will nicht nur neue Methoden zur Sondierung dieser Inhalte liefern, sondern auch eine anwenderfreundliche und IT-basierte Plattform zur teilautomatisierten und versatilen Analyse von großen Datenbeständen entwickeln, die sich aus unterschiedlichsten Quellen speisen. Ziel dabei ist, das System in die Lage zu versetzen, automatisch und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz relevante Inhalte in diesen Datenbeständen mit gesetzlichen Bestimmungen in Verbindung zu bringen, die aus strafrechtlicher Sicht Hass im Netz und Radikalisierung zuzuordnen sind.
Das Research Institute übernimmt im Rahmen des Projekts insbesondere folgende Aufgaben: Umfassende Aufarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen, inklusive einschlägiger grund‐ und menschen‐, strafverfahrens‐ und polizeirechtlicher Aspekte, Aufbereitung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Erstellung eines Compliance‐Leitfadens (zusammen einer interdisziplinären Folgenabschätzung).
Projektpartner sind das AIT (Austrian Institute of Technology), das Bundesministerium für Justiz, LIquA (Linzer Institut für qualitative Analysen), SCENOR (The Science Crew) und die Semantic Web Company.
Das RAIDAR-Projekt wird vom Förderungsprogramm für Sicherheitsforschung KIRAS der Republik Österreich im Rahmen des Förderungsvertrags FO999886364 (FFG-Projektnummer) kofinanziert.
Mehr unter www.raidar.at.